Mehrmals erntete ich in der vergangenen Woche verständnisloses Kopfschütteln aufgrund meines Bekenntnisses, (noch immer!) Google als Suchmaschine zu benutzen. Um ehrlich zu sein, ich sehe darin einen solidarischen Akt. Ich fühle mich so als aktiver Teil zahlreicher Verschwörungstheorien – welches Sinnpotenzial. Google liefert außerdem sehr aufschlussreiche Suchergebnisse, auf die ich meine hausgemachte Gesellschaftskritik gründen kann. Mir sind inzwischen die TV-Serien ausgegangen - Sommerpause, Staffelende etc. Da ich Bildschirmberieselung nach einem Tag in der Bibliothek jedoch sehr schätze, wagte ich den Versuch, nach einer neuen Serie zu suchen, die etwas mehr Inhalt transportiert und etwas weniger vorhersehbar ist. Mein Suchbegriff: „TV für Intellektuelle“ liefert innerhalb von 0,35 Sekunden ganze VIER Ergebnisse. Die Suche auf Englisch listet sogar noch weniger Einträge auf. Ich bin ratlos. Fernsehen und Intellektualität scheinen unvereinbar. Aber wer jetzt denkt, diese spannungsreiche Beziehung läge vor allem an dem Phänomen der Niveaulosigkeit von Fernsehen, der irrt. Es muss an der Eigenart der Intellektuellen liegen: Wie sonst könnte die Suche nach „Sex für Intellektuelle“ die Anzahl der Suchergebnisse noch unterschreiten: DREI!? Eine seltsame Schwere befällt mich. Ein Leben als Intellektuelle kommt für mich nicht mehr infrage, jedenfalls nicht in Googles Welt.
P.S. „Ein Intellektueller ist ein Mensch, dessen Geist sich selbst beobachtet.“ (Albert Camus)
Dienstag, 11. August 2009
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4 Kommentare:
Wie kommt man auf die Idee, so einen Suchbegriff einzugeben? Was hast du dir davon bloß erhofft?
Ich hab gelernt, dass man mit allem zu Gott kommen soll.
Glaubst du, dass Gott unser Blog liest?
Laut Statistik haben wir eine regelmäßge Leserin. Ich bin ziemlich sicher, das ist Gott.
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